Kopfweiden – Kulturgut und Naturschätze in der Flur von Bernhardsthal

Kopfweide

Um den Lebensraum etlicher holzbewohnender Tierarten zu erhalten müssen Kopfweiden regelmäßig geschnitten werden. ©Florian Schneider, MSc. (V.I.N.C.A.)

Kopfweiden – Kulturgut und Naturschätze in der Flur von Bernhardsthal 

Wer aufmerksam durch die Felder und Wiesen der Ortschaft geht, hat sicher schon einmal einen dickstämmigen Baum mit Igelfrisur entdeckt. Dabei handelt es sich um Kopfweiden, die Denkmäler einer traditionellen Nutzung für die Flechtmaterial-, Brennholz und auch Viehfuttergewinnung sind. 

Kopfweiden prägen das Landschaftsbild des Weinviertels und sind wichtiger Lebensraum etlicher gefährdeter Tierarten, u.a. für Holz-bewohnende Käfer wie den gefährdeten Eremiten (Osmoderma eremita).

Um herauszufinden, wie viele Kopfbäume es zwischen dem Ortgebiet von Bernhardsthal und der Thaya derzeit gibt, hat Schutzgebietsbetreuer Florian Schneider (Büro V.I.N.C.A.) im Auftrag des Landes Niederösterreich sämtliche Kopfweiden erhoben (siehe Karte). 

Für jeden Baum wurde ein Steckbrief erstellt, in dem u.a. der Zustand dargestellt wird und Pflegeempfehlungen gegeben werden. 

Warum Pflegeempfehlungen? Zum Erhalt der Kopfbäume und damit zur Sicherung des Lebensraums etlicher Tierarten ist ein regelmäßiger Schnitt („Schneiteln“) unerlässlich, der derzeit vielerorts fehlt. Um Schäden oder gar den Verlust der Kopfbäume zu verhindern, muss bei dem Schnitt fachkundig vorgegangen werden. 

Wie das funktioniert, können alle Interessierten im Rahmen eines kostenfreien Schnitt-Workshops im kommenden Winter erlernen, zu dem wir rechtzeitig einladen werden.

Kopfweidenbesitzer können sich am Gemeindeamt die Steckbriefe abholen. 

Mit der Pflege der Kopfbäume in der Bernhardsthaler Flur wird ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Naturschätze vor unserer Haustür geleistet. Das Projekt wird vom Land Niederösterreich und der Europäischen Union unterstützt.

 

Kopfweiden Kopfweiden östlich des Gemeindegebietes. Orange Punkte = Kopfweiden.